LGBTIQ+ und Adventist sein – Geht das?
Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema LGBTIQ+ und vor allem in kirchlichen Kreisen aus der Perspektive eines Christen ist zwischenzeitlich mit aller Macht auch bei der deutschen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten angekommen. Zu Beginn des Jahres 2023 hatte sich ein Pastor einer Hamburger Adventgemeinde im Rahmen eines Gottesdienstes zu seiner bisexuellen Identität bekannt.
Gemäß dem Verständnis der weltweiten Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wird jegliche Abweichung von heterosexuellen Beziehungen abgelehnt. Dies führte in der Folge zu z. T. heftigen Diskussionen und Auseinandersetzungen, die vom einfachen Gemeindeglied bis zum Leitungsgremium der Weltkirche reichten. Alle bewegte die Frage:
LGBTIQ+ und Adventistsein – geht das?
Und in manch hitziger Diskussion bei der Suche nach dem „richtigen“ Bibelverständnis geriet schnell aus den Augen, worum es eigentlich geht: um den einzelnen Menschen. Um ein geliebtes Kind Gottes. Um ein von ihm geschaffenes und gewolltes Wesen.
Als Adventgemeinde Treffpunkt 7 haben wir in unseren Grundsätzen verankert:
- Wir wollen die Liebe Gottes mit allen Menschen teilen.
- Wir wollen alle Menschen annehmen, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Kultur, Religion, Weltanschauung und eben auch unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.
- Wir sehen uns alle als der Gnade Gottes bedürftig.
Diese tiefe Überzeugung und nicht zuletzt die Anfeindungen, die unsere queeren Glaubensgeschwister mitunter erleben, die in keine heterosexuelle Norm passen, bewegten uns und ließen uns die Frage stellen: Was können wir tun, um ihnen Mut zu machen und ihnen zu vermitteln, dass sie geschätzt, geliebt und gewürdigt werden?
Ein kleiner Schritt, um dies nach außen hin deutlich zu machen, war unsere Entscheidung, eine Partnergemeinde von SDA Kinship Int. zu werden.
Als erste offizielle deutsche Partnergemeinde dieser internationalen adventistischen LGBTIQ+-Community treten wir dafür ein, die Diskriminierung und Ausgrenzung dieser Menschen im Namen des Evangeliums zu beenden.
Die oben formulierte Frage: LGBTIQ+ und Adventistsein – geht das?
beantworten wir als Adventgemeinde Treffpunkt 7 mit einem deutlichen Ja!
Damit sich jeder selbst eine Meinung zu den unterschiedlichen Positionen bilden kann, haben wir im Folgenden die uns vorliegenden Stellungnahmen und Infos zusammengetragen. Die Liste wird, sofern erforderlich, aktualisiert und ergänzt.
Zum besseren Verständnis möchten wir darauf hinweisen, dass die Stellungnahmen in der Reihenfolge der zunehmenden Organisationshierarchie angeordnet sind.
- Kinship – Begriffserklärung
- Stellungnahme der Adventgemeinde Nürnberg-Treffpunkt 7
- Stellungnahme der Hanse-Vereinigung
- Stellungnahme der Baden-Württembergischen Vereinigung
- Stellungnahme der deutschen Verbandsvorstände der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zum Umgang mit LGBTQ+ – Personen
- Stellungnahme der Europäischen Division
- Stellungnahme der Generalkonferenz (Oberste Kirchenleitung in Amerika)
- Offener Brief von SDA Kinship DACH an die Leitungspersonen der Intereuropäischen Division der Siebenten-Tags-Adventisten (EUD)
- Wir und die „Anderen“: Nachdenken über die Begegnung mit queeren Menschen von Bernhard Oestreich
- Allgemeines Info-Material (ZIP-File)